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Japanische Familien unter leuchtenden Barockengeln

Geschäfte der Vaihinger Marktbeschicker auf dem Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg gehen gut - Lob für die Marketinganstrengungen der Organisatoren

von Oliver Gassner

In Vaihingen ist der Weihnachtsmarkt ein kurzes Vergnügen und so bietet sich ein Ausflug nach Ludwigsburg auf den Barock-Weihnachtsmarkt an. Über allem schweben Engel ganz aus Licht und tausende kleine Birnchen über den Köpfen zaubern eine magische Stimmung auf den Ludwigsburger Marktplatz. In den Buden unterhalb der eindruckvollen Dekoration lässt sich ein kompletter Weihnachtseinkauf erledigen: Bilderbuch und Trompete für den Sohn, Puppe und Schaukelpferd für die Tochter, Schmuck für die Dame und Handschuhe für den Herrn. Jede Menge Zuckerwerk und endlos fließender Glühwein sorgen dafür, dass die Stimmung weihnachtlich wird und die Herzen warm werden. Wir wollten wissen, ob auch die Marktleute aus Vaihingen und Umgebung guten Mutes sind und haben uns umgehört. Es scheint so, als ob die Politik die Lage deutlich ungünstiger beurteilt als die Unternehmer "an der Front".

Seit 13 Jahren schon ist Jürgen Matthias aus Vaihingen schon auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt. Unter dem Jahr verkauft er seine Bienenwachskerzen an Großhändler oder per Versand; in der Weihnachtszeit ergänzt er sein Sortiment um Strohsterne, Maisblatt-Figuren und Honig-Kosmetik. "Dieses Jahr habe ich ein bisschen weniger Umsatz als im letzten Jahr, aber wie es war, das weiß man erst am letzen Tag.", erklärt er. Mehr Einfluss auf die Umsätze als die Konsumlust habe das Wetter: Ein verregnetes Wochenende mit Glatteis reiche da und die Bilanz sei verdorben. "Meine Kunden achten eher auf die gute Qualität und weniger auf den Preis.", weiß Jürgen Matthias. Seine Preise gegenüber dem letzen Jahr haben sich allerdings nicht erhöht, obwohl seien Lieferanten manchmal um mehr als 10 Prozent aufgeschlagen hätten - und die Kunden honorieren das. Den Ludwigsburger Markt lobt er über die Spitzen der Christbäume: "In Stuttgart, da kriegen Sie auf dem Weihnachtsmarkt Bratpfannen. Da ist doch keine Stimmung mehr. Hier schon." Als auffallend und Erfolg wertete er die vielen ausländischen Besucher: Vor allem japanische Familien, Schweizerinnen und Amerikaner gebe es dieses Jahr jede Menge.

Auch Werner Ewerle aus Sersheim hat beim Wechsel zum Euro die Preise seiner Schalen, Springerleformen und Haushaltswaren aus Holz einfach durch zwei geteilt: "Aber jeder ehrliche Händler wird auch als Eurobetrüger angesehen.", klagt er. Seine Geschäfte laufen schlechter und er kann es den Menschen nicht verdenken, dass sie ihr Geld gut festhalten. "Aber meine Kunden sind nett, das ist die Hauptsache.", freut er sich und hofft auf bessere Zeiten.

Die Zwischenbilanz von Heide Clemenz aus Oberriexingen ist positiv: "Unsere Produkte sind so preisgünstig, da spielen die leeren Geldbeutel der Leute kaum eine Rolle." Bei ihr gibt es Badesalze, Badeöle, Lampen und Weihnachtsdekoration. Der Umsatz lasse sich mit dem vom letzen Jahr nicht vergleichen, denn damals hätten die Leute noch schnell ihre letzen D-Mark-Sparstrümpfe geleert, dieser Effekt fehle im akuellen Jahr. Seit 24 Jahren ist Heide Clemenz in Ludwigsburg vertreten und voll des Lobes für die Marktorganisation: Der Markt von Jahr zu Jahr beliebter und in diesem Jahr habe man gar bis Vaihingen plakatiert. Sogar Busse aus der Schweiz und aus Frankreich seien erfolgreich nach Ludwigsburg gelotst worden.

"Dass das Geschäft dieses Jahr so gut läuft, hätten wir nicht erwartet.", freut sich Ingeborg Otto aus Roßwag. Sie verkauft Radierungen ihres Mannes Helmut mit Ortsansichten aus dem Kreis Ludwigsburg. Die Geschenke für Lokalpatrioten und Menschen, die sonst schon alles haben, sind handgerahmt und nicht ganz billig, aber auch nicht jenseits der Möglichkeiten eines schmaleren Geldbeutels. "Als der Markt von der Fußgängerzone auf den Marktplatz umzog gab es ja anfangs Probleme. Aber jetzt ist mit den Lichtengeln und der Barockdekoration alles sehr schön geworden.", lobt Ingeborg Otto. Nur eine Schwierigkeit sieht sie noch: "Wie erkläre ich einem Amerikaner, was genau eine Radierung ist?"


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