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von Oliver Gassner
"Die Idee hinter der Reihe <
Die "Cosmarchia" ist eine lateinische Schulkomödie des Jesuiten Jakob Biedermann, die von Christian Sinn herausgegeben, kommentiert und übersetzt wurde. Die "Cosmopoliten" haben einen seltsamen Brauch: Einen Ausländer machen sie für jeweils ein Jahr zum König, um ihn danach zum Verhungern auf einer einsamen Insel auszusetzen - bis der Handwerker Promethes kommt und den Spieß umdreht. Christian Sinn und Ulrich Gaier spielten unterstützt von dem Schauspieler Walter Frei eine komische Gerichts-Szene aus dem pädagogischen Drama, das die Probleme von Gewalt und Täuschung, Macht und Gerechtigkeit durchleuchtet. Gleich zwei der Bände tragen den Titel "Himmlische Nachtigall". Es handelt sich um Kirchenliedsammlungen: Eine protestantische des Gerlinger Pfarrers Johann Erhard und eine katholische des Weingartener Amtsarztes Christoph Haintzmann, der darin nicht nur die "Pia Desideria" des Jesuiten Herman Hugo, ein zu seiner Zeit populäres Meditationsbuch, in Kirchenliedform brachte, sondern auch gleich die Kupferstiche des Originals nachstechen ließ. Die Herausgabe des Protestanten besorgte der Konstanzer Literaturwissenschaftler Christian Sinn, die katholische Nachtigall betreute Ulrich Gaier.
Exotisch mutet der letzte Band an: Er versammelt unter dem Titel "Terra Amazonum" die Briefe des Walder Jesuitenmissionars Dominicus Mayr aus Südamerika, der die Indios nicht nur zum Christentum bekehrte, sondern ihnen auch beibrachte, sich gegen die Übergriffe der spanischen und portugiesischen Sklavenjäger zu wehren. Der Band enthält sowohl die damals von Mayrs Großneffen gedruckten deutschen "Privatbriefe" als auch die lateinischen Briefe an Mayrs Ordensleitung in Original und Übersetzung. So ist zu erfahren, welche "Teufelsdiener" die indianischen Zauberpriester sind und wie man durch Milde, Freundlichkeit und weiße "Glaskorallen" augenblickliche Bekehrungen selbst der verstocktesten Heiden erreicht. Und wer hätte geahnt, dass die Taufe verlässlich gegen Schlangenbisse schützt? Herausgegeben und übersetzt hat den Band der Dögginger Kirchenarchivar Karl-Heinz Stadelmann, der an Mayrs Wirkungsort Wald zehn Jahre lang Pfarrer war.
Der Versuchung einer plakativen Buchgestaltung hat man widerstanden und setzt auf Bewährtes: Leinenbände in dunklem Grün, am Rücken mit Goldlettern auf schwarzem Hintergrund und mit einem Lesebändchen. Das Ganze erscheint im Regionalverlag Edition Isele in Eggingen am Hochrhein. Der Direktor der Landesbibliothek Hannsjörg Kowark ist sich sicher: "Jede Bibliothek wird sich diese Bände anschaffen und wir freuen uns schon auf die nächsten drei Bände, die ja an Ostern vorliegen sollen." Die gut besuchte Buchvorstellung führt wohl auch dazu, dass die Landesbibliothek in Zukunft vermehrt auch Lesungen anbieten wird und nicht wie bisher lediglich Fachvorträge.
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