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Von Oliver Gassner
"Warum ist Schiller so früh gestorben?", will die das zehnjährige Mädchen wissen. Martina Wolff erklärt, dass er zeitlebens sehr krank war und deshalb nicht so alt wurde. Das Frage- und Antwortspiel findet bei einer Kinderführung im Schiller-Nationalmuseum statt. Martina Wolff ist Germanistin und promoviert in Marburg über ein Thema zur Museumsdidaktik. Einmal im Monat gibt es schon seit September am Sonntag Nachmittag eine Kinderführung. Man möchte aus der Schillerhöhe für junge Menschen attraktiver sein.
Das Programm ist mit Suchaufgaben, Basteln und einem Abschlussquiz garniert. Da gibt es eine Schnitzeljagd nach dem Schattenriss des 16jährigen Schiller. Da wetzen die Kinder zwischen 6 und 10 durch die Gänge zwischen den Glasvitrinen. Thema der kleinen Führung ist Leben und Werk von Friedrich Schiller. Nicht wenige der Kinder wissen schon erstaunlich gut Bescheid: Dass er nur die ersten fünf Jahre seines Lebens in Marbach lebte und sogar das Geburtsjahr kennen einige. "Nur in welchem Monat er gestorben ist, das wusste ich noch nicht", gesteht Max. Er hat seinen Wissensvorsprung von einer Tafel mit Schillers Lebensdaten, die in der Schule des 10?Jährigen hängt: im Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg. Und weil sie schon so viel wissen, haben die Kinder auch eher Detailfragen: Woran genau ist Schiller gestorben? Wie lange war er verheiratet? Und wie viele Kinder hatte er? Die Führung zeichnet den Lebensweg Schillers nach: Seine neun Taufpaten, seine Überlegungen Theologie zu studieren, das abgebrochene Jurastudium und schließlich das Medizinstudium. Die Schikane an der Karlsschule wegen seiner rotblonden Haare und das Alltagsleben in der Militärschule. "Es reicht doch, wenn man die Lehrer im Unterricht hat, man muss doch nicht auch noch mit ihnen Mittag essen", entrüstet sich ein Kind als Martina Wolff den Tagesablauf im Internat beschreibt.
Schillers Flucht nach Mannheim, sein ständiger Geldmangel bis er in Jena Professor wird und seine Freundschaft mit Goethe sind die weiteren Stationen. Die Kinder überlegen, ob es ihnen auch schon so gegangen ist, dass sie jemanden zunächst nicht mochten - wie Schiller den zehn Jahre älteren Goethe - um ihn dann später sehr nett zu finden. Im Anschluss an die Führung wird gebastelt: Jedes Kind macht nicht nur einen Scherenschnitt von Schiller, Martina Wolff, die für zwei Jahre Hilfskraft von Museumsleiterin Heike Gfrereis ist, zeichnet von jedem Kind zudem einen persönlichen Schattenriss. So ein Andenken nimmt man gern mit nach Hause. Beim Quiz zeigt sich, dass die Kinder die Ohren gut gespritzt haben: Hat Schiller den Herzog Karl-Eugen gemocht? - Nein. Wer wurde älter: Schiller oder Goethe? Goethe. Und wie heißt ein Stück von Schiller? Die Räuber.
Zum Abschluss gibt es noch etwas Reimeraten: Beim "Handschuh" von Schiller sollen die Kinder die Reimwörter ergänzen - doch wie die spannende Geschichte im Löwenzwinger ausgeht, das müssen sie selbst herausfinden, zu Hause im Bücherschrank.
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Eine weitere Kinderführung zu Schiller gibt es am 28. Dezember, 15 Uhr. Voranmeldung unter 07144/848-601. Der Eintritt für Kinder beträgt 1,50 EUR. Gruppen nach Vereinbarung. Ab Januar wird es Kinderführungen zu einem anderen Autor geben; eventuell zu Eduard Mörike, dessen 200. Geburtstag 2004 gefeiert wird.
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