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Die Tür bleibt zu und ich bin still

Programm zur Missbrauchs-Prävention zu Gast im Vaihinger Franck-Kindergarten

"Wissen Mama und Papa wo ich bin?", "Wenn ich allein bin, rede ich nicht mit Leuten vor der Wohnungstür.", "Wer in die Wohnung darf, wenn ich allein da bin, hat einen Schlüssel." Das alles sind Regeln, die Heini eigentlich beherrschen sollte. Heini ist eine Stoffpuppe und mit den Präventions-Beamten von Polizeirevier Mühlacker unterwegs in Kindergärten. Dort erfahren und üben die älteren Kinder, wie man sich verhält, wenn man von Erwachsenen angesprochen wird. Auf Initiative des Elternbeirats waren die Beamten im Frank-Kindergarten zu Besuch. Der liegt zwar eigentlich außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs, aber in Vaihingen wird ein solches Programm noch nicht angeboten.

"Fremde sind nicht so sehr das Problem", erklärt Jochen Merkle, der mit seinem Kollegen Ingo Weimer einige Gewalt-Präventions-Programme betreut. "Die meisten Missbrauchsfälle ereignen sich mit Bekannten der Familie, Nachbarn, Freunden der Mutter, Stiefvätern und Vätern. Dem Kind nur klarzumachen, dass es nicht mit Fremden mitgehen darf, ist nicht ausreichend." In Rollenspielen üben die Kinder ein, was man tut, wenn es an der Wohnungstür klingelt, wenn sie aus dem Auto angesprochen werden oder wenn ein Fremder auf dem Spielplatz auftaucht und fragt ob er "mitspielen darf". Das ist nicht einfach, denn Kinder sind darauf programmiert auf Erwachsene zu hören, sie antworten automatisch, wenn sie nach ihrem Namen gefragt werden oder wenn sie um Hilfe gebeten werden. Die Polizisten haben die schwere Aufgabe den Kindern zu erklären, wann man zu Erwachsenen auch frech sein darf, wann man einfach "die Ohren auf Durchzug stellt" und wegrennt.

Ergänzt wird das Vormittags-Programm durch einen Elternabend, der den Erziehenden ergänzende Informationen vermittelt. Die Sicherheit für Kinder hat ihren Preis: Wenn die Oma keinen Schlüssel hat, dann darf sie auch nicht in die Wohnung, wenn das Kind allein ist. Jede Ausnahme von der Regel schwächt den Schutz des Kindes. Auch in das Auto eines guten Bekannten der Familie soll das Kind nur einsteigen, wenn die Eltern wissen wo es ist. "Das gibt schon mal Probleme", weiß Jochen Merkle. "Ein Kind hatte sich gemerkt, dass die Mama wissen müsse, wo es sei, und lief lieber vom Kindergarten nach Hause, als beim Vater ins Auto zu steigen. Als der sich bei uns beschwerte, haben wir ihm gratuliert: Sein Kind wird auch zu keinem Fremden ins Auto steigen und ist sicher."

Infos zum Bildtext

Links: Jochen Merkle

Rechts: Ingo Weimer

Beamte des Polizeireviers Mühlacker, machen zu 90% "Mobile Prävention": Missbrauchsprävention, Gewaltprävention an Schulen, Prävention bei Gewalt gegen Frauen.


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