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VAIHINGEN (og). Über die Wand der Peterskirche spaziert eine Kuh, Menschen baden im Ganges, Blütenblätter segeln, abstakte Muster verwandeln sich in beringte Kugeln, durch asiatische Blumenmuster schimmert die alte Schrift an der Kirchenwand der Peterskirche. Modernes und Altes verbindet sich in den Beamer-Projektionen der Stuttgarter Videokünstlerin Isa Magic wie in der Musik von Ilja Sibbor, der das älteste Blasinstrument der Welt, das australische Didgeridoo und dessen pulsierendes Brummen mit neuster Soundtechnik aufpeppt.
Ilja Sabbor versucht nicht, australische Folklore zu liefern. Dazu hat er vor dem, was die australischen Ureinwohner tun, zuviel Respekt, so wie er es als Bildhauer gelernt hat will er selbst etwas ausprobieren; und das tut er dann auch auf faszinierende Weise. Auf ein paar Stücke ohne Verstärker und Effekte folgt zunächst Programm-Musik: "Kickboard Ride", also eine Fahrt auf einem Stadt-Roller durch Stuttgart, oder besser: die Stuttgarter Hügel hinab, inklusive Verfolgungsjagd mit der Polizei. Hier kommt dann auch mal ein Playback zum Einsatz und die Polizeisirenen dürfen heulen und Motoren brummen. Aber ansonsten: Alles ist live gespielt. Oder eben: fast. Denn Ilja Sibbor hat einige elektronische Tricks auf Lager. Starke Hall-Effekte ermöglichen, dass er mit sich selbst "im Duett" spielen kann, sogenannte "Loops", live abgespeicherte Musikfetzen, die endlos hintereinander gesetzt werden, erlauben es, aus Didgeridoo, Stimme, Glocken, Rassel und Muschelhorn einen minutenlangen hypnotischen Klangteppich zu erzeugen.
"Hypnotic" heißt dann auch ein Stück mit der vietnamesischen Maultrommel, gefertigt aus dem Messing amerikanischer Patronenhülsen. Sibbor entlockt dem Didge auch Töne, die eher nach Tierlauten und Trompetentönen klingen, singt und ruft in das ausgehöhlte Eukalyptusrohr und nennt seine Stücke "Diaphragmatische Luftsäulenschwingungen" , "Wobbelnde Etwasse" oder "Klangrausch". Seien Instrumente sind aus gegossener Hanfmasse, aus Blutholz-Eukalyptus oder auch einfach nur aus Plastik. Er verspricht "Eintauchen in die Tiefen des Urtons" und klingt manchmal nach Pop, Jazz oder nach früher Synthesizermusik a la "Kraftwerk".
Wie die Bilder im Hintergrund, bei denen im globalen Kaleidoskop mal australische Ureinwohner tätowiert werden, mal ein Satellitenbild von Washington oder New York auftaucht, so umspannen auch die Kompositionen von Sabbor Welten und Zeiten. Da werden in "Gregrorian Helicopter" Hubschraubergeräusche mit gregorianischen Mönchsgesängen und Didge gemischt und es gibt, wie es sich für einen in Stuttgart-Ost lebenden Künstler gehört, natürlich auch ein Stück zur Kehrwoche: "Fußwegreinigung".
--- Ggf. Kasten ---
Die Legende des Digeridoo
Im Anfang war alles kalt und dunkel. Burbuk Boon wollte Holz fürs Feuer bereiten um seiner Familie den Schutz des warmen und hellen Feuers zu bringen. Burbuk Boon legte Holz auf das Feuer, als er bemerkte, dass ein Ast hohl war und eine Termitenfamilie das weiche Holz im Innern des Stammes knabberte. Da er den Termiten nicht schaden wollte, nahm er den leeren Ast an seinen Mund und begann zu blasen. Die Termiten wurden an den nächtlichen Himmel geschleudert; aus ihnen entstanden die Sterne und die Milchstraße und sie erleuchteten die Landschaft. Und zum ersten Mal segnete der Klang des Didgeridoo die Mutter Erde und schützt mit seinem vibrierenden Klang sie und alle Geister der Traumzeit in Ewigkeit." (Übersetzung: og)
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